Gefäßzentrum Bremen am Rotes Kreuz Krankenhaus

Gefäß-Lexikon von A-Z

Suchbegriff: Bauchaortenaneurysma

Das Bauchaortenaneurysma (BAA) ist eine Erweiterung der Bauchschlagader (Aorta). Es handelt sich um ein echtes Aneurysma.

Das BAA ist eine Erkrankung des älteren Menschen (meistens über 60 Jahre). Hoher Blutdruck begünstigt die Entstehung des Aneurysmas.

Das Bauchaortenaneurysma beginnt typischerweise unterhalb der Nierenarterienabgänge (infrarenal) und kann bis in die Beckenetage reichen. 90% aller Aneurysmen betreffen die Bauchschlagader. Damit ist das infrarenale Bauchaortenaneurysma 10 mal häufiger als alle anderen Aneurysmalokalisationen zusammen.

Das BAA macht über viele Jahre keine Beschwerden und wird meist zufällig anlässlich einer sonographischen Untersuchung (Ultraschall) entdeckt.

Die Gefahr des Bauchaortenaneurysmas besteht in dem plötzlichen Platzen (Ruptur) der erweiterten Hauptschlagader, was ohne jede Vorwarnung aus heiterem Himmel erfolgen kann. Die Aneurysmaruptur geht mit starken Bauch- oder Rückenschmerzen einher und führt zu innerem Blutverlust. 90% der Patienten mit geplatztem Aneurysma versterben.

Das Risiko einer Ruptur steigt mit dem Außendurchmesser des Aneurysmas und beträgt pro Jahr 5% bei 5 cm Durchmesser, 10% bei 6 cm Durchmesser und 20% bei 7 cm Durchmesser.

Wegen der lebensbedrohlichen Rupturgefahr sollten Bauchaortenaneurysmen ab ca. 5 cm Durchmesser operiert werden (die normale Hauptschlagader hat 2 cm Durchmesser). Zwei Behandlungsverfahren stehen zur Verfügung.

Minimal-invasive Operation: Ein Stentgraft wird ohne Bauchschnitt von der Leiste aus über einen Katheter unter Röntgendurchleuchtung in das Aneurysma vorgeschoben. Konventionelle offene Operation: Das Aneurysma wird über einen Bauchschnitt durch eine Kunststoffprothese ersetzt.

Klinische Häufigkeit: *** häufig

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