Meldung vom 31.08.2012
044 Hybrid-Operation wird Standard
Modernste OP-Verfahren im RKK
Der Begriff “Hybrid” bezeichnet die Kombination von 2 Methoden. Ein allgemein bekanntes Beispiel ist das Hybridauto. Der Antrieb erfolgt durch die Kombination von einem Benzinmotor mit einem Elektromotor.
Unter einer Hybrid-OP versteht man in der Gefäßchirurgie die Kombination aus einer offenen Operation mit einer endovaskulären Operation.
Beispiel 1: Es erfolgt eine offen chirurgische Ausschälplastik (TEA) der Leistenarterie wegen Gefäßverkalkung. In gleicher Narkose wird zusätzlich eine Ballondilatation (PTA) der Beckenarterie durchgeführt. Die Leiste ist eine wichtige Region für die Durchführung von Hybridoperationen (Abbildung).
Beispiel 2: Bei einem Patienten mit einem thorakoabdominellen Aneurysma werden in einer ersten offenen Operation alle wichtigen Schlagadern der Eingeweide (Viszeralarterien) an Bypässe angeschlossen. In einer zweiten endovaskulären Operation einige Wochen später wird das Aortenaneurysma durch einen Stentgraft vom Blutstrom ausgeschaltet. Dabei verschließt der Stentgraft den Abgang der Viszeralarterien absichtlich, um das Aneurysma in seiner gesamten Länge abzudichten. Die Viszeralarterien sind trotzdem durchblutet, weil sie über die bei der ersten OP eingebrachten Bypässe Blut erhalten. Wenn mehrere Eingweidearterien mit Bypassarmen versorgt werden, spricht man von Oktopus-Operation.
Hybrid-Operationen erfordern eine besonders gute interdisziplinäre Zusammenarbeit und hochwertige technische Ausstattung für die intraoperativen Röntgenkontrollen. Ideal für diese anspruchsvollen Eingriffe sind zertifizierte Gefäßzentren.