Gefäßzentrum Bremen am Rotes Kreuz Krankenhaus

Gefäß-Lexikon von A-Z

Suchbegriff: Aortendissektion

Die Aortendissektion ist eine seltene aber lebensbedrohliche Erkrankung der Hauptschlagader (=Aorta). Die Schichten der Aortenwand lösen sich voneinander wie die verleimten Schichten bei feuchtem Sperrholz.

Die innere Gefäßschicht (Intima) reißt ein, während die äußere Schicht (Adventitia) noch standhält. Dadurch kann sich das Blut innerhalb der Gefäßwand vorwühlen und die einzelnen Schichten auseinandertrennen (disseziieren). Im Bereich der Dissektion gibt es zwei nebeneinandergelegene Gefäßlumina (echtes und falsches Lumen).

Ursache sind Bluthochdruck und eine Vorschädigung der Aorta durch Arteriosklerose. Die Diagnostik erfolgt am besten durch Computertomographie.

Der Vorgang der Dissektion kann mit plötzlich auftretenden massiven Schmerzen im hinteren Brustkorb einhergehen. Manchmal entwickelt sich eine Aortendissektion auch unbemerkt.

Durch die Dissektion der Aortenwand kann die Durchblutung wichtiger Organe beeinträchtigt werden. Ferner kann sich der disseziierte Wandanteil wie ein Aneurysma vorwölben (disseziierendes Aneurysma = Aneurysma dissecans) oder auch platzen.

Wenn die Aortendissektion in Herznähe vor dem Abgang der linken Armarterie (Typ Stanford A) entsteht, besteht akute Gefahr für die Herzfunktion. Deshalb sollte eine notfallmäßige Operation mit Herzlungenmaschine in einer herzchirurgischen Klinik erfolgen.

Wenn die Aortendissektion unterhalb des Abgangs der linken Armarterie beginnt (Typ Stanford B), wird möglichst konservativ ohne Operation mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt.

Klinische Häufigkeit: ** selten

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