Gefäßzentrum Bremen am Rotes Kreuz Krankenhaus

Leistungsspektrum im Gefäßzentrum Bremen

OP-RKK

Im Gefäßzentrum am RKK Bremen wird das komplette Spektrum an konservativen, minimal-invasiven und operativen Leistungen einschließlich Hybridoperationen angeboten. Oft stehen mehrere Behandlungsalternativen zur Verfügung (z.B. Stent oder Operation). Welches Verfahren im Einzelfall das Beste ist, muss für jeden Patienten individuell entschieden werden. Unsere Behandlungsschwerpunkte sind Eingriffe an der Hauptschlagader (Brust- und Bauchschlagader), dem gesamten Arteriensystem, Dialyseshunts, Problemwunden. In Zusammenarbeit mit dem MVZ am RKK bieten wir im Gefäßzentrum ambulante Operationen (Shuntanlagen, Portimplantationen) und die Behandlung venöser Erkrankungen (auch Krampfaderoperationen in verschiedenen Techniken) an, die heute in der Regel ambulant durchgeführt werden.

Behandlungszahlen für die Gefäßchirurgische Klinik des RKK im Kalenderjahr 2017

Stationäre Behandlungsfälle
1.430
Stationäre Verweildauer
7,3 Tage
Gesamtzahl offene Operationen
2.471
Gesamtzahl endovaskuläre Operationen
915

Anmerkung: Seit 2011 werden ambulante Behandlungen von Gefäßpatienten überwiegend im MVZ am RKK durchgeführt, auch ambulante Operationen (Varizen, Dialyseshunts, Ports).

Infos zur Anmeldung unter Gefäßsprechstunde.

Arterielle Eingriffe

G-Graphik

Bei einer Verengung der Halsschlagader (Karotisstenose) bieten wir die offene Ausschälung durch Operation (Karotis-TEA) oder das Einlegen eines Carotis-Stents an.

Die Erweiterung der Hauptschlagader im Bauch (Aortenaneurysma) wird heute durch Einbringen eines Stents mit einem Katheter von der Leiste (ohne Bauchschnitt) oder durch eine offene Operation (mit Bauchschnitt) behandelt. Beide Verfahren werden bei uns im Hause angewendet.

Auch bei einer Verengung der Beckenarterien (arterielle Verschlusskrankheit) prüfen wir die Behandlungsindikation nach interdisziplinärer Beratung. Unser Zentrum bietet alle modernen Therapieverfahren von der Ballonaufdehnungen (PTA) über die Stent-Implantation bis zur klassischen Operation mit Ausschälung, Erweiterungsplastik oder einem Gefäß-Bypass an.

Bei dem Verschluss der Beinarterien, insbesondere am Oberschenkelist nicht immer eine Therapie erforderlich, weil es genügend Umgehungsgefäße gibt. In dieser Situation steht die Behandlung der ursächlichen kardiovaskulären Risikofaktoren im Vordergrund (z. B. Bluthochdruck, Rauchen).

In unserem Gefäßzentrum werden bei einer bedrohlicher Durchblutungsstörung alle modernen Gefäßrekonstruktionen am Ober- und Unterschenkel durchgeführt. Dazu gehöhren die Ballonaufdehnung mit oder ohne Stent. Ferner sind wir spezialisiert auf alle möglichen Bypassoperationen zur Verhinderung einer Amputation einschließlich Bypassrekonstruktionen mit körpereigenen Venen, auch wenn sie bis zum Fuß reichen (pedaler Bypass) oder spezielle Techniken erfordern (in-situ-Bypass).

Venöse Eingriffe

Kryostripping

Seit 2011 werden Patienten mit Venenerkrankungenin der Regel im MVZ am RKK behandelt, allerdings in enger Kooperation mit dem Gefäßzentrum am RKK. Alle modernen Operationsmethoden stehen zur Verfügung (z.B. Kryostripping, endoluminale Verfahren mit Radiofrequenzenergie = VNUS Closure, endoskopische Venendurchtrennung, Miniphlebektomie, Verödung, Schaumsklerosierung).

Anmerkung des Gefäßzentrums Bremen:
Der Gesetzgeber hat entschieden, dass Krampfaderoperationen in Deutschland nur noch ambulant durchgeführt werden dürfen. Stationäre Behandlungen werden von den Krankenkassen deshalb nicht mehr bezahlt. Der Wunsch des Patienten spielt für den Gesetzgeber und die Krankenkassen keine Rolle. Stationäre Krampfaderoperationen sind nur noch in Ausnahmefällen zulässig, z. B. bei erheblicher Abweichung vom Regeleingriff oder bei individueller medizinischer oder sozialer Indikation.

Bei stationär durchgeführten Krampfaderoperationen muss der behandelnde Arzt der Krankenkasse in jedem Einzelfall schriftlich begründen, warum die Operation nicht ambulant durchgeführt werden konnte. Sonst zahlt die Kasse nicht. Der bürokratische Aufwand ist für die Ärzte erheblich.

Wir bitten deshalb um Verständnis, wenn wir Krampfaderoperationen nur in speziellen Situationen stationär durchführen, wenn erhebliche Besonderheiten (z. B. Rezidiv) vorliegen.

Dialyseshunts

Shuntarm

Das RKK verfügt über die Disziplin Nephrologie und die Möglichkeit zur Dialyse, ambulant und stationär. Dialyseshunts können meistens ambulant operiert werden. Ersteingriffe (Cimino-Fisteln) lassen sich bei schlanken Armen in örtlicher Betäubung anlegen, so dass eine Narkose nicht erforderlich ist.

Anmerkung: Seit 2011 werden ambulante Operationen (Varizen, Dialyseshunts, Ports) überwiegend im MVZ am RKK duchgeführt.

Am Standort RKK werden im Großraum Bremen die meisten Shuntoperationen durchgeführt.

Behandlung von Problemwunden

Vakuumbehandlung

Die Wundbehandlung bei chronischem Ulcus cruris (Geschwür am Unterschenkel) oder beim diabetischen Fußsyndrom ist ein weiterer Behandlungsschwerpunkt im Gefäßzentrum. Sie wird interdisziplinär von spezialisierten Ärzten und Pflegekräften (Wundteam) erbracht. Neben einem modernen Wundmanagement werden bei Bedarf Vakuumverbände, biochirurgische Maßnahmen (Behandlung mit Fliegenmaden) und operative Verfahren (z.B. Ulkus-Shaving oder Hauttransplantation) eingesetzt.

Unter Problemkeimen versteht man Bakterien, die auf die meisten Antibiotika nicht mehr reagieren, weil sie gegen Medikamente immun (“resistent”) geworden sind. Abkürzungen wie MRSA und ORSA beschreiben diese Erreger.

Diese Problemkeime finden sich auf der Haut von vielen Menschen, die davon gar nichts wissen. Man findet die Erreger also nicht nur in Krankenhäusern sondern auch außerhalb in allen Bereichen wo Menschen leben, auch in privaten Wohnungen.

Die antibiotikaresistenten Bakterien werden oft durch Patienten mit chronischen offenen Wunden “mitgebracht” und dadurch in Krankenhäuser eingeschleust. Es handelt sich also nicht um “Krankenhauskeime”, die nur in einem Krankenhaus entstehen oder nur dort erworben werden.

Bei verdächtigen Patienten (chronische Wunden, Dialyse u.a.) wird in den meisten Kliniken, möglichst vor der stationären Aufnahme, ein bakteriologischer Abstrich vorgenommen, so auch bei uns im RKK.

Manche Kliniken verweigern die stationäre Behandlung von Patienten mit Problemkeimen. Diese Art von “Rosinen-Picking” lehnen wir ab. Kranke Menschen brauchen eine optimale Therapie. Wir im Gefäßzentrum des RKK stellen uns der Herausforderung und haben dafür feste Hygieneregeln mit regelmäßigen verpflichtenden Schulungen für alle Mitarbeiter.

Diagnostik

Diagnostik-HOP

Im Gefäßzentrum des RKK stehen alle relevanten Untersuchungsmöglichkeiten für Erkrankungen des Gefäßsystems zur Verfügung:

  • Laboruntersuchungen
  • Dopplersonographie
  • Farbkodierte Duplexsonographie (FKDS)
  • Oszillographie
  • Venenverschlussplethysmographie
  • D-PPG (spezielle Venendiagnostik)
  • alle Röntgenuntersuchungen
  • Angiographie (DSA-Technik) mit Angiosuite zur Ballondilatation (PTA) und Stent-Implantation
  • Phlebographie (Venenröntgen)
  • Computertomographie (CT) mit 3D-Rekonstruktion
  • Angio-CT und Phlebo-CT
  • Magnetresonanztomographie (MRT) mit 3D-Rekonstruktion
  • MRT-Angio

Anmerkung: CT und MRT erfolgen in der Radiologie des MVZ am RKK (untergebracht im Hauptgebäude des RKK).

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